Sanierung Ev. Kirche Gladenbach-Runzhausen
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Die in der Ortsmitte von Runzhausen gelegene, kleine Kirche ist ein kulturgeschichtliches Einzeldenkmal. Sie wurde 1781 von Joh. Georg Blecher aus Achenbach erbaut, wie es auch auf einer Inschrift des Erbauers über dem Eingang zu lesen ist. Auf dem quadratischen Fachwerkbau sitzt ein allseitig abgewalmtes Dach, auf dem ein achtseitiger Dachreiter steht. Die Kirche ist neben Frohnhausen und Seelbach eine der drei sog. „Kaffeemühlenkirchen“ im Landkreis, die aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes diese Bezeichnung erhielten.
Die Kirche in Runzhausen zeigt an zwei Seiten ihr hölzernes Fachwerk, die anderen beiden Kirchenseiten sind komplett verschiefert. Seit 1781 wurde sie mehrmals renoviert. Vor allem im Innenraum wurden Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge der Elektrifizierung große Teile der Innenraumschale überputzt bzw. übertüncht, bevor dann 1983/84 bei einer umfassenden Sanierung die zweitälteste Raumfassung von 1812 wieder freigelegt wurde. Insgesamt wurden 6 biblische Inschriften (Psalmsprüche) mit floralen Umrahmungen aus der Entstehungszeit der Malereien wieder aufgedeckt, die von dem damals bekannten Weißbinder Kaiser aus Groß-Gladenbach und seinem Sohn gestaltet worden sind.
Durch die Freilegung der Malereien von 1812 ist der Innenraum, mit seinem barockem Sandstein-Altar und der dreiseitigen Empore, bis heute noch im Wesentlichen in der Ausgestaltung dieser Zeit.
Bei der Untersuchung der Glocke durch einen Sachverständigen einer Glockengießerei wurde festgestellt, dass es sich bei der Kirchenglocke in Runzhausen um eine gut erhaltene Bronzeglocke von 1400 handelt. Gleichzeitig ist sie eine der ersten mittelalterlichen Glocken, die mit einer gotischen Minuskelschrift versehen ist, welche die Entstehungszeit der Glocke und ihre Widmung angibt (MCCCC - 1400, JHS -Jesus).